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mono.kultur #49 / Santiago Sierra
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#49 / SANTIAGO SIERRA: ANTI AVARICE ACTS

“I am just showing a spark of he persistent evil that is out there.”


mono.kultur #49 / Herbst 2021
Englisch / 15 x 20 cm / 56 Seiten / 16 Faltungen
Santiago Sierra ist spanischer Künstler und Aktivist und gefürchtet für Arbeiten, die genau auf den Punkt abzielen, wo es am meisten weh tut.

Sierra wurde international berühmt-berüchtigt mit seinen ‘bezahlten Aktionen’, für die er die Armen und Arbeitslosen anheuert, um sinnlose und degradierende Aufgaben auszuführen. So liessen sich Prostituierte eine Linie über ihre Rücken tätowieren für den Preis einer Dosis Heroin; Kriegsveteranen wurden dafür bezahlt, um in einer Galerie in der Ecke zu stehen wie Schulkinder zur Bestrafung; eine Junge angeheuert, um während einer Ausstellungseröffnung die Schuhe der Besucher zu putzen; oder Arbeiter damit beauftragt, Betonklötze von einer Seite zur anderen zu schieben oder stundenlang in einer Galerie unter Kartonkisten zu sitzen.

Santiago Sierras bezahlte Aktionen sind mit Absicht erniedrigend, anstößig und vielleicht sogar unmoralisch. Sie konfrontieren ihr privilegiertes Publikum mit der albtraumhaften Realität der Hoffnungslosen. Sie stellen unangenehme Fragen zu unserer Gesellschaft aus Perspektive der Benachteiligten und Hoffnungslosen, wo diese Fragen nicht nur theoretisch, sondern konkret und existentiell sind. Ausbeutung ist ihr Gerüst, Verzweiflung ihr Fundament.

Es überrascht nicht, dass Sierras Arbeiten nicht nur für Irritation und Diskussion sorgen, sondern oft genug für handfesten Streit. Seine Arbeiten werden immer wieder entfernt oder abgesagt, von YouTube verbannt und öffentlich verdammt von Politik und Medien. Man kann dies allerdings auch als Zeugnis ihrer Stärke und gnadenlosen Wirksamkeit verstehen. Sierra verwandelt komplexe und schwierige Fragen zu Kapitalismus, Macht, Unrecht, Rassismus, Migration, Armut und Gier in minimalistische und brutale Gesten, und verwendet dabei dieses seltene und unvorhersehbare Talent: uns zu schockieren.

Mit mono.kultur sprach Santiago Sierra über die Mechaniken der Ausbeutung, den Preis der Provokation und die Freude der Zerstörung.

Visuell orientiert sich die Ausgabe an Sierras Medizin des schnellen Gifts und der langsamen Salbe: während das Heft auf ersten Blick Seite um Seite Arbeiten von Sierra zeigt, verstecken sich unter der Falz Gespräch und Kontext. Ein Magazin als schmutziges Juwel.

Interview von Guillermo Espinosa
Arbeiten von Santiago Sierra
Design von mono.studio

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